Mittwoch, 22. Februar 2017

Rezension zu Jan Küveler:Theater hassen,Klett-Cotta 2016

Ein durchaus provokanter Titel,den Küveler bereits im bereits im Untertitel relativiert.
Im Prolog stellt der Leiter des Theaterressorts bei der WELT klar,das er sowohl ängstliches,feiges aber auch selbstgefälliges und arrogantes Theater hasse,vor allem,weil er Thater liebt.
Und so kritisiert er kenntnisreich einenhistorischen Bogen spannend, das"immer die gleichen Regisseure über die großen,deutschen Bühnen gejagt werden".
So fasst er die Gründe zusammen,die ihn so denken lassen: eine halbtote Vergangenheit werde in einem künstlichen Koma gehalten.
Theater habe einen Minderwetigkeitskomplex und leide gleichzeitig an Größenwahn.
Zur Untermauerung dieser These bezieht er sich auf die Kult-TV-Serie Monaco Franze aus 1983.
Mit einem angenhm witzigen Unterton seziert erkenntnisreich den eigenen Berufsstand,kommt zur Diagnose: hass und Selbsthass,gemischt.Was ihn am aktuellen Theater besonders nervt,stellt er an Beispielen wie Andrea Breth und Jelinek heraus.
das es aber auch ganz anders geht,zeigt ihm das Beispiel Milo Rau.
Ein Gespräch mit dem gerade sehr angesagten Ersan Mondtag,interessante Rückblicke auf Neuenfels-,Fassbinder-und lawinsky-Skandale vervollständigen dieses kurzweilige Buch.
Sehr lesenswet auch für Theaterlaien....
 

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