Donnerstag, 23. Februar 2017

Die Zweite Generation-

Und wie stell ich mir die Szene vor,Ende 1977?

Wie sah es aus;als Rolf Heißler seine Exfreundin Mohnhaupt,deren aktuellen Freund Boock sowie die Frauen Albrecht,Van Dyck und Monika Helbing  aus dem jemen zurückholte?
Friederike Krabbe alias Rima teilte spätestens da endgültig mit,das sie nicht mehr dabei sei und auch nicht nach Europa zurückwolle.
Sie hatte für sich entschieden,das Guerilla nicht ihr Weg war.Ihrhatte besonders an der Freipressung der RAF-Gefangenen gelegen,denn ihre Schwester Hanna stand auch auf der Liste.
Hierarchische Strukturen, gegenseitiges Mißtrauen...
Heute,40 Jahre danach,erscheinen einige der Akteure damals in einem anderen Licht.Christian Klars rolle bezeichnet der SPIEGEL bereits 2007 als "überbewertet".
Fest steht,er hat am 30.07.77 Ponto angeschossen,er war einer von Schleyers Bewachern, bei einem Bankraub in Zürich 1979 hat er sehr zum Nachteil von Unbeteiligten wild um sich geschossen, 1981 gehen die Schüsse auf Kroesen auf sein Konto,ein Jahr später chauffiert er Gisela Dutzi,Ingrid Jakobsmeier und Brigiitte Mohnhaupt zum Bankraub in Bochum.
Wenige Wochen danach werden im November 1982 zuerst seine Gefährtinnen Adelheid Schulz und Brigitte Mohnhaupt,schließlich er selbst gefasst.

Unterbewertet eher die Rollen von Verena Becker und von Angelika Speitel. Doch davon bald mehr.
 

Mittwoch, 22. Februar 2017

Rezension zu Jan Küveler:Theater hassen,Klett-Cotta 2016

Ein durchaus provokanter Titel,den Küveler bereits im bereits im Untertitel relativiert.
Im Prolog stellt der Leiter des Theaterressorts bei der WELT klar,das er sowohl ängstliches,feiges aber auch selbstgefälliges und arrogantes Theater hasse,vor allem,weil er Thater liebt.
Und so kritisiert er kenntnisreich einenhistorischen Bogen spannend, das"immer die gleichen Regisseure über die großen,deutschen Bühnen gejagt werden".
So fasst er die Gründe zusammen,die ihn so denken lassen: eine halbtote Vergangenheit werde in einem künstlichen Koma gehalten.
Theater habe einen Minderwetigkeitskomplex und leide gleichzeitig an Größenwahn.
Zur Untermauerung dieser These bezieht er sich auf die Kult-TV-Serie Monaco Franze aus 1983.
Mit einem angenhm witzigen Unterton seziert erkenntnisreich den eigenen Berufsstand,kommt zur Diagnose: hass und Selbsthass,gemischt.Was ihn am aktuellen Theater besonders nervt,stellt er an Beispielen wie Andrea Breth und Jelinek heraus.
das es aber auch ganz anders geht,zeigt ihm das Beispiel Milo Rau.
Ein Gespräch mit dem gerade sehr angesagten Ersan Mondtag,interessante Rückblicke auf Neuenfels-,Fassbinder-und lawinsky-Skandale vervollständigen dieses kurzweilige Buch.
Sehr lesenswet auch für Theaterlaien....
 

1977-Woher kommt die zweite Generation?

1977-woher kommt die zweite Generation?

Kommunen in Stuttgart und Karlsruhe....
aber auch in Hamburg,Frankfurtund Kaiserslautern,
dort ensteht die menschliche Gemengelange,
aus denen kurz nach der spektakulären Verhaftung von einem Dutzend Leuten am 4.02.74,die zweite Generation erwächst.

Mit dem Joint in der H.and,wie Volker und Angelika Speitel,Willy Stoll,
Siegfried Hausner,Christof Wackernagel, fühlen sie sich in Stuttgart Leary näher als Marcuse.
Ein bis dato eher bürgerlicher Anwalt,Croissant,wird sie bald schon als Bürogehilfen beschäftigen.
Bei den ersten Gerichtsverhandlungen,zum Beispiel gegen das SPK , 
lernten die Karlsruher Sonnenberg, Adelheid Schulz ,Folkerts, Monika Helbing 
Elisabeth von Dyck oder die Schwestern Hanna und Friederijke Krabbe kennen.
Von Dyck war mit der ersten RAF-Generation schon enger vertraut,sie war mit Jünschke verlobt,besuchte aber auch Heißler und Carmen Roll.
Heißler hatte im April 1971 eine Münchner Bank überfallen,war lange mit Brigitte Mohnhaupt liiert gewesen. 1975 wird er durch die Lorenz-Entführung freigepresst und stößt 1976 gemeinsam mit Verena Becker zur entstehenden Gruppe um Siegfried Haag.
1973 unterstützen die grade volljährigen Schulz,Klar und Sonnenberg den zweiten Hungerstreik der Baader-Ensslin-Gefangenen vor dem BGH in Karlsruhe,dort trafen sie auf doie Anwälte Stroebele,CroissantmLang und Haag. Die Haftbedingungen und die Hungerstreiks waren 1973 ein sehr wichtiges Thema. In Heidelberg gründete sich um das Ehepaar Haag das Komitee gegen Isolationsfolter. Dort betätigte sich neben Hanna Krabbe die Sozialpädagogin Sieglinde Hofmann.
In Hamburg wird im April ein Altbau in der Ekhofstraße besetzt,wie auch in Frankfurt sin Hausbesetzungen ein neues,aus den Niederlanden überliefertes Protestmittel. In der Ekhofstraße treffen Susanne Albrecht,Sigrid Sternebeck,Rosemarie Prieß,Christa Eckes,Wolfgang und Henning Beer,Ekkehard Von Seckendorff und Chrstine Dümlein,um nur einige zu nennen,auf zwei junge Männer,die sich zuvor als Seemänner verdingt haben: Dellwo und Stefan Wisniewski. In Hamburg ist es die Anwaltskanzlei Groenewold,die sich mit RAF-Prozessen befasst. Dort sind neben Prieß und Eckes auch Silke Maier-Witt beschäftigt.
Eine seiner Mandantinnen ist Margit Schiller,die im Frühjahr 1973 nach ihrer ersten Verurteilung untertaucht.
Nach der unverhältnismäßig brutalen Räumung des Hauses ist Dellwo ein Jahr in Haft, 
Christa Eckes und Wolfgang Beer tauchen mit Margit Schiller und dem ebenfalls freigelassenen Helmut Pohl in den Untergrund ab,wo lediglich die bereits zum harten Kern gehörige Ilse Stachowiak sie erwartet. 
Susanne Albrecht stellt ihr ihre Ausweispapiere zur Verfügung. Und Pohls Ehefrau Gisela,später ebenfalls bei Croissant,gründet mit den frisch verheirateten Waltraud Liewald und Peter Boock in Frankfurt eine Wohngemeinschaft. Fortsetzung folgt

Montag, 20. Februar 2017

https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_Schulz1977-der etwas andere Rückblog....
Im Folgenden werde ich in loser Folge Ereignisse des Jahres 1977
beschreiben,darstellen und versuchen,einzuordnen.
Wo liegen die Wurzeln der zweiten RAF-Generation?
Auch diese Frage ist trotz einer Flut von Veröffentlichungen nicht hiinreichend beantwortet.
Mich interessieren da auch mehr die Personen aus der zweiten Reihe
Beginnen werde ich mit Adelheid Schulz.

Samstag, 18. Februar 2017

Das Leben der Gudrun Ensslin-Poesie und Gewalt,Klett Cotta 2017

Zu Anfang des Jahres,in dem sich ihr Todestag zum 40:Mal jährt,
legt Ingeborg Gleichauf die Biographie Ensslins vor.
Vieles ist geschrieben worden über die Frau,
in deren Namen die BRD der siebziger Jahre durch Mord und Anschläge erschüttert wurde.

Gemessen an der Fülle des Materials,das über ihre Mitangeklagten Baader und Meinhof
vorliegt,blieb sie jedoch eher im Hintergrund,mit Mythen überlagert.
Gleichauf konzentriert sich auf Ensslin als intelligente,sensible,junge Frau,ihren Hunger nach Literatur,ihre Begabungen,ihre schwierige Beziehung zu Bernward Vesper.
Zwar ist auch diese Zeit bereits von Koenen durchleuchtet, von Veiel filmisch aufbereitet.
Aber waren dies die Ereignisse aus männlicher Sicht,zeigt Gleichauf sehr diskret und zurückhaltend die weibliche Seite.
Sich auf die Lektüren Ensslins stützend, gibt Gleicauf dem Leser eine neuen Zugang zu Gudrun Ensslin.
Aber so gut das auch gelingt,umso rätselhafter bleibt Ensslins Entwicklung nach 1967.
Eine genauere Darstellung der Jahre im Untergrund und die fünf Jahre in Haft bleibt aus.
Das ist sehr schade,insbesondere weil Gleichauf die männliche Geschichtsschreibung der RAF-Experten kritisiert.
Leider stellt sie nichts dagegen.Absolut lesenswert aber vorallem durch die gelungee Darstellung der frühen 60er Jahre.