Montag, 6. November 2017

Ingrid Schubert

Datensammlung

Geboren am 7.11.1944 im fränkischen Ebern als viertes Kind des Franz Schubert,Direktor.
Reifeprüfung im März 1963.Medizinstudium in Bonn 1963-1966,1966-1967 in Düsseldorf.
Ab 1967 studiert sie an der FU Berlin, im Mai 1970 absolviert sie die medizinische Staatsprüfung mit Gut.

Bis Mai 1970 hat sie gemeinsam mit ihrem Verlobten in Charlottenburg in einer von Ulrike Meinhof vermittelten Wohnung, Inhaberin Jutta Lack-Strecker,die Schwester von Meinhofs Freund Peter Homann.
Im Urteil heißt es später,das Einflüsse an der FU ihren Zugang zu den Kreisen um Baader,Mahler und Meinhof begünstigen. 
Zumindest arbeitet sie im Rahmen der Randgruppenstrategie im Arbeitskreis Mieten/Wohnen im Brennpunktviertel Märkisches Viertel mit.

Am 14.Mai 1970 nimmt sie mit Irene Goergens,Gudrun Ensslin,Astrid Proll,Hans-Jürgen Bäcker und Ulrike Meinhof an der Baader-Befreiung statt.Unerwartet kommt es zum Schußwechsel,und alle Beteiligten,besonders Ulrike Meinhof sind von da an meistgesuchte Terroristen.

Ingrid nimmt an dem Guerilla-Camp in Jordanien teil,im August ist die Gruppe wieder in Berlin.
Am 29.09. beteiligt sie sich an einem von drei Banküberfällen, die ca.20 Gruppenmitglieder im Berliner Stadtgebiet verüben.
Bereits am 8.10. 1970 bekommt die Politische Polizei Berlin einen anonymen Hinweis auf eine konspirative Wohnung in der Knesebeckstraße. Dort sammelt sie in den frühen Abendstunden zuerst Schubert,kurz danach den Anwalt Horst Mahler sowie Brigitte Asdonk,Monika Berberich und Irene Goergens,die am Nachmittag Meinhof zum Flughafen chauffiert hatten,ein.
Bereits am 1.03.1971 beginnt vor dem Landgericht Berlin der Prozeß gegen Mahler,Goergens und Ingrid Schubert, der große Beachtung in den Medien findet.
Am 21.05.1971 wird sie zu 6 Jahren Freiheitsstrafe wegen der Baader-Befreiung verurteilt.

Eine Befreiungaktion durch eine Gruppe um Georg von Rauch im Oktober 1971 schlägt fehl,
1972 steht sie wegen der Banküberfälle mit fünf weiteren Gruppenmitgliedern erneut vor Gericht.
Ihre Haft verbüßt sie zuerst in Berliner Haftanstalten, im Juni 1976 wird sie gemeinsam mit Brigitte Mohnhaupt nach Stammheim verlegt,um Gudrun Ensslin Gesellschaft zu leisten.
Dort bleibt sie bis zum Spätsommer 1977,wegen der Vorgänge um die Schleyer-Entführung wird sie nach München-Stadelheim verlegt. Dort wird sie am 12.11.1977 gegen 19 Uhr erhängt aufgefunden.


Montag, 24. April 2017

Younger than Yesterday-das Schaltjahr des Pop

Was wäre die bundesdeutsche Medienwelt ohne ihre zeitgeschichtlichen Jubiläen?70Jahre Kriegsende,50 Jahre erste Herz-OP,40Jahre Elvis tot,40Jahre Deutscher Herbst....sogar der 40.Jahrestag des Manson-Massaker wurde nicht nur in der FAZ breit erinnert....
Da ist ein Pop-Jubiläum schon um einiges erfreulicher und so erscheinen direkt mehrere Bände zu 50Jahre 1967.
Auch der Wagenbach-Verlag legt nun einen immerhin 255 Seiten starken band vor. Diese Seiten bieten einiges. Schon der kaleidoskopartige Einband bildet mit der Schrift die damals aufkommende Ästhetik gelungen nach.
Die Herausgeber Kaiser,Jürgensen und Weixler,allesamt Literaturdozenten verweisen im Vorwort auf Sergeant Pepper,das Gesamtkunstwerk der Beatles,eine Neuerfindung der Ware POP.
Seit ca.1965 war Pop nicht mehr nur naiv. Und 1967 erschienen erstmals mehr Alben als Singles: Pink Floyd,Velvet Underground,Bowie, Hendrix,Doors,Grateful Dead,Aretha Franklin,Jefferson Airplane,Byrds.
das legendäre Monterey Festival liefert heute noch sehenswerte Live-Aufnahmen von Hendrix oder Joplin.
Die Intention der Herausgeber, durch fröhliche Wissenschaft beim Leser Lust auf mehr, zum Beispiel die besprochenen Titel zu hören,geht auf.
Einen aktuellen Bezug setzen sie im Geist der Freiheit,den viele 67er-Alben symbolisieren. Denn ganz aktuell steht eben dieser Geist zur Disposition.
In den einzelnen Kapitel gelingt dies den jeweiligen Verfassern unterschiedlich.
Frank Witzel erinnert anlässlich einer Coververanstaltung in Frankfurts Alter Oper an die Beatles als Innovatoren der Popkultur.Seit 1965 behandelte Unterhaltung auch Ernsthaftes,bis dato der Hochkultur vorbehalten.Ausgerechnet durch die Veröffentlichung von Sergeant Pepper fühlt sich der 12jährige Witzel von seinen Idolen verraten,spürt er doch die fortschreitende Normalisierung,Anpassung der großen Brüder.
Die wollten nicht mehr provozieren,verabschiedeten sich langsam vom Druck der Überproduktion,wurden erwachsen.
Was wären die Velvet Underground ohne Andy Warhol? So versteht sich das Erscheinen von Velvet Underground & Nico am 12.3.67 als weiteres Factory-Happening.Frank Kelleter beschreibt auch den kommerziellen Misserfolg der Platte.Aus heutiger Sicht waren die V.U. ihrer Zeit weit voraus.Ihre Texte eine einzigartige Kopplung von Sucht und Neurose....die Zuspitzung des visionären Schaffens...Kelleter verweist aber auch auf die Gemeinsamkeiten von Sängerin Nico mit Romy Schneider,aber auch mit Ulrike Meinhof,Gudrun Ensslin. Zeithistorisch sehr reizvoll,diese Gemeinsamkeiten genauer zu betrachten....
Bowies Debüt wurde ebenso am 1.6. 67 veröffentlicht wie Sergeant Pepper. Ingo Irsigler verweist auf die gegensätzliche Ausgangslage der beiden Scheiben. Bowie wirkt seltsam aus der zeit gefallen,er bewegt sich in verloren geglaubten Kindheitswelten,in die man vermeintlich durch Drogen zurückkehren kann.
Bowies Debut blieb ungerechtfertigter Weise seltsam unbeachtet und bis heute unterbewertet.
Niels Penke zeichnet eindrücklich den Auf-und Abstieg der legendären Doors nach,geht nicht nur auf Morrisson ein,beschreibt auch den ideologischen Background: William Blakes Marriage of Heaven and Hell,1793, soll sich nun Ende der 60er endlich erfüllen,wenn es nach den Doors ginge. 
Auch hier ist leider anzumerken,das der Erfahrungshunger meist nur durch Drogen gestillt werden kann.
Weitere Kapitel befassen sich mit den Grateful Dead, Aretha Franklin,jefferson Airplane, Dylan,Byrds und den Beach Boys.
Im letzten Kapitel versucht Moritz Bassler an Beispielen aus den damals populären Zeitschriften BRAVO und twen zu belegen,das die deutsche Jugend zumindest 1967 von der großen Popwelle noch eher unberührt blieb.Denkt man nur an die Bravo Beatles Blitztournee im Sommer 66, ist das leicht zu widerlegen.
Ein detailreiches,mit diversen Hintergrundkenntnissen ausgestattetes Buch,das wirklich Lust macht,sich die besprochenen Songs endlich wieder anzuhören.

Mittwoch, 15. März 2017

1978

Irgendwann hatte er das Gefühl,sie alle zu kennen,auch nicht nehr beiseite geschoben,verbrachte er doch mehr Zeit mit ihnen als mit sogenannten Mitmenschen.

Längst wußte er,in welchen Zeitungen am meisten über sie geschrieben,in welchen auch neue Fotografien von ihnenn erschienen,nicht nur die Mugshots abends in der Tagesschau,Trophäenbilder...Und es gab Observationsfotos,meist junge Frauen vor dem Stuttgarter Hauseingang, da befand sich die kanzlei...
Zum Gesprächsthema waren die Bilder von einer Art Betriebsausflug geworden,es waren im August 1978 die drei meistgesuchten,nachdem vier andere in Belgrad festgesetzt worden warenund der,dem der Betriebsausflug gegolten hatte,am Pariser Flughafen verhaftet worden war...die drei waren als Jungmanager gut getarnt...das wurde auch als Grund für die Panne benannt,die vom BKA hatten nach Hippierevoluzzern gesucht.
Das Mädchen hatte nun eine Afrofrisur undlächelte auf den meisten der Fotos...
Vielleicht konnte deshalb keiner glauben,das eben dieses Mädchen Wochen später zwei Zöllner abknallt.
Das andere Mädchen,das ihm auf den plakaten besonders gefiel, war in diesen Wochen auch verhaftet worden,im Wald bei Dortmund,da wo er Osten mit Onkel und tante spazieren war,einer ihrer Freunde und ein polizist waren dabei gestorben.
"Terror-Schlacht im deutschen Wald"hatte BILD am nächsten Tag aufgemacht,auch dieses mädchen hatte ihr Aussehen so sehr geändert,das ihr Exmann zu ihr ins haft krankenhaus geflogen wurde,um ihre Existenz zu bestätigen.
Am 24.09.1978 probieren drei RAF-Mitglieder bei Dortmund im Naherholungsgebiet Bittermark   Waffen aus.Neben dem Mädchen Angela sind es mit Michael Knoll und Werner L. zwei Newcomer.Plötzlich erscheinen zwei Polizisten,Angela versteckt ihre Waffe in der Umhängetasche.Einer der Polizisten tritt auf sie zu,setzt ihr die Pistole auf die Brust.Es kommt zur Katastrophe,Werner L.,der Polizist hansen tötet, kann sich absetzen.
Michale Knoll bleibt mit einem Bauchschuß liegen,vierzehn Tage später wird ertot sein.
Auch angela ist mit einem Oberschenkeldurchschuß verletzt.Apathisch wartet sie unter einem Baum,Michaels Kopf in ihrem Schoß.

Wener L.macht ein dutzend jahre später Schlagzeilen,als er in der DDR verhaftet wird und sich selbst des Polizistenmordes bezichtigt.
Ein Jahr später steht Angela vor dem OLG Düsseldorf.
Während des Verfahrens unternimmt sie nichts,aber auch gar nichts,was ihrem Image als knallharter Topterroristin schaden könnte.Es kommt ihr mehr als sinnlos vor,sich inn einem Prozeß einzubringen,in dem alles längst abgemachtscheint zwischen Bundesanwaltschaft und Richtern.  Was wirklich gewesen ist, kann das Mädchen nicht sagen,ohne seine Freunde zu verraten,ohne den Bundesanweälten neues Material zu liefern. Sie stellt einen Antrag auf Entpflichtung des zwangsweise beigeordneten Rechtanwalts Ostrop,der Im Majdanel-Prozeß verteideiger war.Der Antrag wird abgeschmettert.Manchmal pflegt sie vor Gericht ihren Ruf als besonders aggressives Terrorweib,schreit rum, wirft mit Tomaten.
Drei Jahre vorher erlebte sie den Stammheim-Prozeß als Gehilfin des Anwalts Croissant.
Zehn Jahre später sagt sie in der Haft während eines Interviews: "Mir ging es wirklich darum,mit Andreas baader durch den Wald zu laufen."Nur sehr aufmerksamen Journalisten fällt auf,das sie psychisch mehr als angeschlagen ist. So die eher konservative RP: ein Mädchen von 27, das mit einem geradezu erschütternden Schwall von Wörtern sich förmlich selbst anklagte." 

Mittwoch, 8. März 2017

1974

Fußball-WM.Wo waren Sie ,als das Sparwasser-Tor fiel?

Olivia Molina singt das Lied der Fernsehlotterie:Der Weg zum Glück ist frei...

Willy Brandt ist im Mai wegen der Guillaume Affaire zurückgetreten.

Zwei junge Schwesternschülerinnen lernen sich in einer 
Karlsruher Frauengruppe kennen,
Adelheid Barbara Schulz und Monika Brigitte Helbing.
Letztere ist von der Bewegung elektrisiert,
wie sie 1990 nach Ihrer Verhaftung zu Protokoll gibt.
Durch Adelheid lernt sie auch deren Freunde kennen.
Mit einbem von ihenen fängt sie iene Beziehung an,es ist Günter Sonnenberg.
das große Thema für sie ist jedoch der Hungerstreik und die Haftbedingungen der RAF-Gefangenen.
Am 13.9. gibt Ulrike Meinhof während des Mahler-Prozeß eine Erkärung ab. Es geht um die Dialektikder Strategei des antiimperialistischen Kampfes.
Meinhof rät dazu,den Staat zu Reaktioneen zu zwingen,durch deren Schöärfe dann die Massen der RAF in die Arme getrieben werden.
Im antiimpeialistischen Kampf dreht es sich um die befreiung der Gefangenen,damit schreibt Meinhof die weitere Entwicklung bis zur Eskalation 77 vor.

Journalisten urteilen eher mitleidig( "ein Spukgebilde in Ihrem armen,gescheiten Kopf"),
aber viele fühlen sich angezogen,werden zunehmend radikaler.Nach Meinhofs Auftritt beginnt der dritte Hungerstreik. Zwar ist die Disziplin nicht bei allen gleich verteilt,aber das durchblicken die neu gegründeten Anti Folter Komitees nicht.
Am 30.Oktober kommt es zur Besetzung der Amnesty International-Zentrale in Hamburg.
Hier sehen sich einige zum ersten Mal:
Dellwo,Wisniewski,Rößner,Taufer,Hanna und Friederike Krabbe, Susanne Albrecht,Sigrid Sternebeck,Willy Stoll,Volker und Angelika Speitel,Ralf Fiedrich,Klar,Sonnenberg,Knut Folkerts und die beiden Schwesternschülerinnen sind mit dabei.Viele werden erkennungsdienstlich behandelt und die Fotos landen drei jahre später auf den Fahndungsplakaten.

Fortsetzung folgt.....

Donnerstag, 23. Februar 2017

Die Zweite Generation-

Und wie stell ich mir die Szene vor,Ende 1977?

Wie sah es aus;als Rolf Heißler seine Exfreundin Mohnhaupt,deren aktuellen Freund Boock sowie die Frauen Albrecht,Van Dyck und Monika Helbing  aus dem jemen zurückholte?
Friederike Krabbe alias Rima teilte spätestens da endgültig mit,das sie nicht mehr dabei sei und auch nicht nach Europa zurückwolle.
Sie hatte für sich entschieden,das Guerilla nicht ihr Weg war.Ihrhatte besonders an der Freipressung der RAF-Gefangenen gelegen,denn ihre Schwester Hanna stand auch auf der Liste.
Hierarchische Strukturen, gegenseitiges Mißtrauen...
Heute,40 Jahre danach,erscheinen einige der Akteure damals in einem anderen Licht.Christian Klars rolle bezeichnet der SPIEGEL bereits 2007 als "überbewertet".
Fest steht,er hat am 30.07.77 Ponto angeschossen,er war einer von Schleyers Bewachern, bei einem Bankraub in Zürich 1979 hat er sehr zum Nachteil von Unbeteiligten wild um sich geschossen, 1981 gehen die Schüsse auf Kroesen auf sein Konto,ein Jahr später chauffiert er Gisela Dutzi,Ingrid Jakobsmeier und Brigiitte Mohnhaupt zum Bankraub in Bochum.
Wenige Wochen danach werden im November 1982 zuerst seine Gefährtinnen Adelheid Schulz und Brigitte Mohnhaupt,schließlich er selbst gefasst.

Unterbewertet eher die Rollen von Verena Becker und von Angelika Speitel. Doch davon bald mehr.
 

Mittwoch, 22. Februar 2017

Rezension zu Jan Küveler:Theater hassen,Klett-Cotta 2016

Ein durchaus provokanter Titel,den Küveler bereits im bereits im Untertitel relativiert.
Im Prolog stellt der Leiter des Theaterressorts bei der WELT klar,das er sowohl ängstliches,feiges aber auch selbstgefälliges und arrogantes Theater hasse,vor allem,weil er Thater liebt.
Und so kritisiert er kenntnisreich einenhistorischen Bogen spannend, das"immer die gleichen Regisseure über die großen,deutschen Bühnen gejagt werden".
So fasst er die Gründe zusammen,die ihn so denken lassen: eine halbtote Vergangenheit werde in einem künstlichen Koma gehalten.
Theater habe einen Minderwetigkeitskomplex und leide gleichzeitig an Größenwahn.
Zur Untermauerung dieser These bezieht er sich auf die Kult-TV-Serie Monaco Franze aus 1983.
Mit einem angenhm witzigen Unterton seziert erkenntnisreich den eigenen Berufsstand,kommt zur Diagnose: hass und Selbsthass,gemischt.Was ihn am aktuellen Theater besonders nervt,stellt er an Beispielen wie Andrea Breth und Jelinek heraus.
das es aber auch ganz anders geht,zeigt ihm das Beispiel Milo Rau.
Ein Gespräch mit dem gerade sehr angesagten Ersan Mondtag,interessante Rückblicke auf Neuenfels-,Fassbinder-und lawinsky-Skandale vervollständigen dieses kurzweilige Buch.
Sehr lesenswet auch für Theaterlaien....
 

1977-Woher kommt die zweite Generation?

1977-woher kommt die zweite Generation?

Kommunen in Stuttgart und Karlsruhe....
aber auch in Hamburg,Frankfurtund Kaiserslautern,
dort ensteht die menschliche Gemengelange,
aus denen kurz nach der spektakulären Verhaftung von einem Dutzend Leuten am 4.02.74,die zweite Generation erwächst.

Mit dem Joint in der H.and,wie Volker und Angelika Speitel,Willy Stoll,
Siegfried Hausner,Christof Wackernagel, fühlen sie sich in Stuttgart Leary näher als Marcuse.
Ein bis dato eher bürgerlicher Anwalt,Croissant,wird sie bald schon als Bürogehilfen beschäftigen.
Bei den ersten Gerichtsverhandlungen,zum Beispiel gegen das SPK , 
lernten die Karlsruher Sonnenberg, Adelheid Schulz ,Folkerts, Monika Helbing 
Elisabeth von Dyck oder die Schwestern Hanna und Friederijke Krabbe kennen.
Von Dyck war mit der ersten RAF-Generation schon enger vertraut,sie war mit Jünschke verlobt,besuchte aber auch Heißler und Carmen Roll.
Heißler hatte im April 1971 eine Münchner Bank überfallen,war lange mit Brigitte Mohnhaupt liiert gewesen. 1975 wird er durch die Lorenz-Entführung freigepresst und stößt 1976 gemeinsam mit Verena Becker zur entstehenden Gruppe um Siegfried Haag.
1973 unterstützen die grade volljährigen Schulz,Klar und Sonnenberg den zweiten Hungerstreik der Baader-Ensslin-Gefangenen vor dem BGH in Karlsruhe,dort trafen sie auf doie Anwälte Stroebele,CroissantmLang und Haag. Die Haftbedingungen und die Hungerstreiks waren 1973 ein sehr wichtiges Thema. In Heidelberg gründete sich um das Ehepaar Haag das Komitee gegen Isolationsfolter. Dort betätigte sich neben Hanna Krabbe die Sozialpädagogin Sieglinde Hofmann.
In Hamburg wird im April ein Altbau in der Ekhofstraße besetzt,wie auch in Frankfurt sin Hausbesetzungen ein neues,aus den Niederlanden überliefertes Protestmittel. In der Ekhofstraße treffen Susanne Albrecht,Sigrid Sternebeck,Rosemarie Prieß,Christa Eckes,Wolfgang und Henning Beer,Ekkehard Von Seckendorff und Chrstine Dümlein,um nur einige zu nennen,auf zwei junge Männer,die sich zuvor als Seemänner verdingt haben: Dellwo und Stefan Wisniewski. In Hamburg ist es die Anwaltskanzlei Groenewold,die sich mit RAF-Prozessen befasst. Dort sind neben Prieß und Eckes auch Silke Maier-Witt beschäftigt.
Eine seiner Mandantinnen ist Margit Schiller,die im Frühjahr 1973 nach ihrer ersten Verurteilung untertaucht.
Nach der unverhältnismäßig brutalen Räumung des Hauses ist Dellwo ein Jahr in Haft, 
Christa Eckes und Wolfgang Beer tauchen mit Margit Schiller und dem ebenfalls freigelassenen Helmut Pohl in den Untergrund ab,wo lediglich die bereits zum harten Kern gehörige Ilse Stachowiak sie erwartet. 
Susanne Albrecht stellt ihr ihre Ausweispapiere zur Verfügung. Und Pohls Ehefrau Gisela,später ebenfalls bei Croissant,gründet mit den frisch verheirateten Waltraud Liewald und Peter Boock in Frankfurt eine Wohngemeinschaft. Fortsetzung folgt

Montag, 20. Februar 2017

https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_Schulz1977-der etwas andere Rückblog....
Im Folgenden werde ich in loser Folge Ereignisse des Jahres 1977
beschreiben,darstellen und versuchen,einzuordnen.
Wo liegen die Wurzeln der zweiten RAF-Generation?
Auch diese Frage ist trotz einer Flut von Veröffentlichungen nicht hiinreichend beantwortet.
Mich interessieren da auch mehr die Personen aus der zweiten Reihe
Beginnen werde ich mit Adelheid Schulz.

Samstag, 18. Februar 2017

Das Leben der Gudrun Ensslin-Poesie und Gewalt,Klett Cotta 2017

Zu Anfang des Jahres,in dem sich ihr Todestag zum 40:Mal jährt,
legt Ingeborg Gleichauf die Biographie Ensslins vor.
Vieles ist geschrieben worden über die Frau,
in deren Namen die BRD der siebziger Jahre durch Mord und Anschläge erschüttert wurde.

Gemessen an der Fülle des Materials,das über ihre Mitangeklagten Baader und Meinhof
vorliegt,blieb sie jedoch eher im Hintergrund,mit Mythen überlagert.
Gleichauf konzentriert sich auf Ensslin als intelligente,sensible,junge Frau,ihren Hunger nach Literatur,ihre Begabungen,ihre schwierige Beziehung zu Bernward Vesper.
Zwar ist auch diese Zeit bereits von Koenen durchleuchtet, von Veiel filmisch aufbereitet.
Aber waren dies die Ereignisse aus männlicher Sicht,zeigt Gleichauf sehr diskret und zurückhaltend die weibliche Seite.
Sich auf die Lektüren Ensslins stützend, gibt Gleicauf dem Leser eine neuen Zugang zu Gudrun Ensslin.
Aber so gut das auch gelingt,umso rätselhafter bleibt Ensslins Entwicklung nach 1967.
Eine genauere Darstellung der Jahre im Untergrund und die fünf Jahre in Haft bleibt aus.
Das ist sehr schade,insbesondere weil Gleichauf die männliche Geschichtsschreibung der RAF-Experten kritisiert.
Leider stellt sie nichts dagegen.Absolut lesenswert aber vorallem durch die gelungee Darstellung der frühen 60er Jahre.